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Geschichte

Schliengen

Schliengen wird am 28.VI.820 in einem Urkundenbuch der Stiftsbibliothek St. Gallen als "Sliingas" erstmals genannt. Ortsadel waren die Herren von Schliengen; das Geschlecht ist 1407 mit Johann von Schliengen erloschen.
Um 1170 übergab das Hochstift Basel dem Dynastengeschlecht von Üsenberg großen Besitz, darunter die Orte Schliengen, Mauchen und Steinenstadt. Über Rudolf von Üsenberg gelangten die genannten Orte 1238 als Afterlehen an den Ritter Rudolf Schaler, Schultheiß zu Basel, der diesselben 1337 an den Ritter Jakob von Neuenfels, Schultheiß von Neuenburg, weiter veräußerte. Am 15. September 1343 gelangten die drei Orte mit dem Burgstall Altikon für 250 Mark Silber wieder in den Besitz des Oberlehensherrn, des Fürstbischofs von Basel. Sie bildeten die Landvogtei Schliengen und unterstanden der bischöflich-baslischen Obervogtei Birseck. 1546 gab Fürstbischof Philipp von Gundelsheim seinen rechtsrheinischen Dörfern eine alle Rechtsgrundsätze umfassende Dorfordnung, die erst im 19. Jahrhundert durch die badische Gemeindeordnung abgelöst wurde.
Nach dem dreißigjährigen Krieg fast ausgestorben, erfolgte die Wiederbesiedlung vor allem durch Bauern aus der Schweiz. 1704 erhält das Dorf von Fürstbischof Wilhelm Jakob Rink von Baldenstein Marktrechte.
Um die wirtschaftliche Bedeutung von Schliengen noch mehr zu heben, machte Fürstbischof Johann Konrad von Reinach-Hirzach Schliengen 1719 zu einer eigenen Obervogtei, kaufte Schloß Entenstein, das er zum Sitz für die Obervögte ausbauen ließ. In die Geschichte eingegangen ist die Schlacht von Schliengen (1796), in deren Verlauf Erzherzog Karl von Österreich die Franzosen unter General Moreau zum Rückzug zwang. 1802 gelangte Schliengen im Rahmen der Säkularisation an das Land Baden.
Der Weinbau in Schliengen ist seit 1147 urkundlich belegt. Mit einer Anbaufläche von 250 ha ist Schliengen zusammen mit seinen Ortsteilen die größte weinbautreibende Gemeinde im Landkreis Lörrach.

Liel

Wasser, Wein und Wald, diese drei Begriffe sind charakteristisch für das Dorf Liel. Das Tal des Hohlebachs, in dem das Dorf liegt, zählt zu den am meisten begangenen Stätten unserer Heimat, denn hier fanden die Menschen der Steinzeit den Rohstoff für ihre Geräte, den roten und gelben Jaspis oder Feuerstein.
Erstmals urkundlich erwähnt wird das Dorf als "Li(e)laha" im Jahr 952. Der Name Lielahe wird als Ort gedeutet, wo viele Weinstöcke stehen. An die Vergangenheit erinnern auch die Fundamente eines alten Wasserschlosses auf dem Wiesengelände westlich der Kirche. Diese wird gern von Kunstfreunden besucht, weil der spätgotische Chor ein besonderes Kleinod ist: er war die Grablege der Herren von Baden, die seit 1466 die Grundherren von Liel waren. Der bedeutendste dieses Freiherrengeschlechts, Hans Balthasar von Baden, ließ 1560 den "Badbrunnen zu Liel", eine Mineral- und Thermalwasserquelle fassen, deren Wasser heute als "Lieler Schloßbrunnen" weithin bekannt ist.
Die Freiherren von Baden waren auch die Erbauer des Barockschlosses, das heute in Privatbesitz ist. Das Graben nach Eisenerz (Bonerz) wurde ebenfalls von den Herren von Baden, später vom Vorderösterreichischen Bergamt betrieben, bis der Bergbau in den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts erlosch. Der Schellenbaum der "Bergmusik" aus dem Jahr 1820 zeugt noch davon; er ist heute im Besitz des Musikvereins Liel.

Mauchen

Mauchen wird 1147 als "Muchheim" erstmals urkundlich erwähnt. Papst Lucius II. nimmt 1185 das Kloster St. Trudpert in den päpstlichen Schutz und bestätigt die Besitzungen des Klosters in Mauchen. Bereits 1147 wird in Mauchen Weinbau bekundet. Er spielt auch heute noch eine vorherrschende Rolle.
Lehensherren waren zeitweilig die Herren von Üsenberg, die wegen finanzieller Schwierigkeiten Mauchen sowie Schliengen und Steinenstadt 1238 an den Ritter Schaler, Schultheiß zu Basel, verkaufen mußten. Dieser veräußerte das Lehen an Ritter Jakob von Neuenfels, Schultheiß zu Neuenburg. 1343 befindet sich Mauchen wieder im Besitz des Fürstbischofs von Basel.
Er besaß in Mauchen zehn achtbare Güter, die alle als Erblehen weitergegeben wurden. Güter mit Reben besaßen in Mauchen auch die Klöster St. Blasien, St. Peter im Schwarzwald, St. Urban, Kanton Luzern sowie Adelhausen bei Freiburg. Ab 1343 teilte der Ort das Schicksal mit der Nachbargemeinde Schliengen. 1802 kam Mauchen wie alle rechtsrheinischen Besitzungen des Fürstbischofs von Basel an Baden, das nachmalige Großherzogtum.

Nieder- und Obereggenen

Niedereggenen
Durch archäologische Grabungen auf dem Hagschutz wurde festgestellt, daß am südlichen Abhang dieses kegelförmigen Berges bereits in der jüngeren Steinzeit nacheinander zwei terrassenförmig angelegte Siedlungen bestanden. Man fand Tonscherben, Mühlsteine, Pfeilspitzen und etliche Steinbeile. In der Bronzezeit wurde der Hagschutz von den Kelten mit einem Ringwall befestigt. Dieser Epoche entstammt auch ein Grab, das an der jenseits des Tales liegenden Sonnhohle aufgedeckt wurde.
Ins Licht der Geschichte tritt Niedereggenen mit der ersten urkundlichen Erwähnung in einem Codex des karolingischen Reichsklosters Lorsch bei Worms. Dort ist aufgezeichnet, daß am 12. Juni 773 ein gewisser Rupert und seine Söhne Hartold und Reginhard in Britzingen und "Eckenheim" dem Kloster Grundstücke, Gebäude, Wiesen und Reben vermachen. Die zweite Erwähnung findet sich im Urkundenbuch des Klosters St. Gallen.
Hier ist unter dem 27. Juni 820 festgehalten, daß eine Hildiburg zur Rettung ihrer Seele ihren Besitz in Buggingen, Laufen und "Eichinaim" dem Kloster übergibt.
Der Ortsname ist wohl zu deuten als "Heim des Ekko" und weist auf einen Sippenältesten oder einen Grundherren, der sich in der Völkerwanderungszeit hier niedergelassen hat.
Während in den ältesten Urkunden in verschiedenen Schreibweisen von "Eckheim, Eggenhain, Eginheim, Echinaim" die Rede ist, wird nachweislich seit 1166 zwischen Obereggenen und Niedereggenen unterschieden.
Im Mittelalter erschienen als Ortsherren die von Krenkingen - daher der Flügel im Dorfwappen - bevor 1470 die Markgrafen von Hachberg-Sausenberg Grundherren wurden und Niedereggenen zur Markgrafschaft kam, aus der sich später das Land Baden entwickelte.
Niedereggenen am Fuße des Blauen hat sich durch den Anbau von Qualitätsweinen und hervorragenden Kirschensorten einen guten Namen gemacht.
Der kulturhistorisch interessierte Besucher findet in der im 11. bzw. 15. Jahrhundert entstandenen Kirche beachtenswerte spätgotische Fresken.


Obereggenen
Obereggenen ist 773 erstmals urkundlich erwähnt wie Niedereggenen, weil damals noch nicht zwischen Nieder- und Obereggenen unterschieden worden ist. Niedereggenen als das ältere Dorf wuchs das Tal hinauf in einer lockeren Siedlungsform, wovon die Weiler Schallsingen und Georgendorf noch zeugen. Ab 1166 ist Obereggenen dann ein eigenes Dorf, das zur Herrschaft Sausenberg gehört und somit zum späteren Baden.
Da die Herren von Kaltenbach 1125 ihre Besitzungen bei und in Obereggenen - im Zusammenhang mit der Entstehung der Propstei Bürgeln - dem Kloster St. Blasien geschenkt hatten, entstand eine Reihe von St. Blasischen Meierhöfen, darunter auch ein Dinghof mit Freistatt. Als Dorf, das den Markgrafen von Baden-Durlach gehörte, wurde 1556 die Reformation eingeführt wie auch in Niedereggenen.

Kontakt

Gemeinde Schliengen
Wasserschloss Entenstein
79418 Schliengen

Fon 07635 - 3109-0
Fax 07635 - 3109-27
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